Outfit: Pariser Chic und die Sache mit den Klischees

„Man macht sich ein Bildnis. Das ist das Lieblose, der Verrat.“, weise Worte von Max Frisch, denen ich auch heute – Jahre nachdem ich sie das erste Mal gelesen habe – ganz ohne Bedenken zustimmen kann. Gemeint sind sie höchstwahrscheinlich in einem ganz anderen Kontext, aber gerade im menschlichen Miteinander kamen sie mir in letzter Zeit immer wieder ins Gedächtnis.

Es ist diese alltägliche Unbedarftheit, die manchmal sogar noch verletzender sein kann als beabsichtigtes Handeln. Ein Witz, der keiner ist. Eine doofe Bemerkung am Rande. Eine Äußerung, bei der man lieber hätte zwei Mal nachdenken sollen, bevor man sie tätigt.

Was uns dazu bringt eben nicht ein zweites Mal nachzudenken? Die eigenen Bilder im Kopf. Die lange Zeit gezüchteten Klischees, die sich wie Unkraut durch ein Blumenmeer emporragen. Bevor ich euch von meinen Bildern erzähle, lasse ich euch nun erstmal mit dieser Fotostrecke zurück.

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turtleneck sweater: H&M

skirt: Mango

tights: Belette Bataillon

pumps: Sacha Shoes

watch: Daniel Wellington

beret: H&M

bag: Fendi

sunnies: Céline

Da ich immer zuerst versuche das Gute in den Menschen zu sehen (was mir bei einigen Exemplaren weiß Gott nicht leicht fällt), muss ich vorab sagen, dass Klischees nicht per se verwerflich sind. Schließlich zeigen sie sehr gut, wie unser aller Gehirn arbeitet. Vorgefasste Denkmuster helfen uns dabei Situationen richtig einzuschätzen, erleichtern unseren Alltag und sind so essentiell für unser aller Leben.

Problematisch wird es nur dann, wenn man so voreingenommen ist, dass man die eingefahrenen Gedankenmuster irgendwann nicht mehr durchbrechen möchte oder kann. Wenn gewisse Klischees zum Dogma werden. Wenn man Menschen schon ehe man ein Wort mit ihnen gewechselt hat die Chance nimmt, das zu sein, was sie sind. Denn niemand ist nur dies, oder das, der Mensch, er ist und bleibt ganz individuell und wunderbar.

Gerade weil ich mich immer bemühe mit offenen Augen und Herzen durch die Welt zu gehen, macht es mir auch rein gar nichts in solch einem von Klischees überfrachteten Look vor euch zu posieren. Zugegeben: teilweise mussten wir beim Shooten selbst schmunzeln, weil wir die Situation so unheimlich witzig fanden. Aber trotzdem bin ich damit mehr als zufrieden und ich kann sagen, dass die Fotos jetzt schon zu den Bildern aus diesem Jahr gehören, die mir wohl am meisten gefallen.

Mein klischeehafter Look der die Überschrift „Pariser Chic“ tragen könnte besteht hauptsächlich aus gut gewählten Basics. Die Hauptrolle teilen sich wohl der hübsche Vichy Karo Rock, den ich euch schon hier im Sommer gezeigt habe und mein neues Barett (ich sagte ja bereits in einem vorherigen Posts, dass es mir in diesem Jahr Kopfbedeckungen angetan haben!).Wichtige Co-Akteure sind natürlich das obligatorische Baguette und der Chai Tea Latte von Die Kaffee (ich berichtete euch ja schon in einem kleinen Behind-the-Scenes, dass ich dort gern arbeite). Da ich es bei diesem Look tatsächlich auch darauf angelegt habe mein paar typische Paris-Klischees auf’s Korn zu nehmen, wählte ich beim restlichen Look ebenfalls Klassiker.

Beim nächsten mal würde ich aber wahrscheinlich die Pumps gegen derbe Biker Boots tauschen und dazu noch eine Lederjacke wählen. Schließlich ist ja besonders auch die Mode eine Form sich auszudrücken und seine Individualität zur Schau stellen – wieso nicht auch mal dann etwas wagen und gängige Looks durchbrechen?!

Mögt ihr den Pariser Chic?

Wie gefällt euch mein Look?

Habt ihr manchmal gewisse Klischees über Menschen im Kopf?

Gelingt es euch immer ganz frei von Klischees auf Menschen zu zu gehen?

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9 Kommentare

  1. 17. November 2017 / 15:53

    Ein schöner Beitrag! Ich versuche immer nicht in Klischees zu denken, wobei man auch manchmal negativ überrascht wird. Von Äusserlichkeiten auf irgendetwas zu schliessen, finde ich ganz furchtbar, ist aber leider sehr verbreitet.

    Allerdings ist das Baguette ein sehr liebenswertes Klischee, genau wie die zahlreichen Küsschen, die sich die Pariser immer „aufdrücken“. Das ist dort in den Cafes immer sehr schön zu beobachten. 🙂
    Es gibt also durchaus auch schöne Klischees, dein Outfit gehört definitiv dazu. 🙂

    LG Charli

  2. 17. November 2017 / 16:00

    hach ja, die Sache mit den Klischees … ich glaube keiner ist frei davon, oder?!
    ich mag diesen Pariser Chic auf jeden Fall sehr und lebe ihn z.Z. ja selber auch ordentlich aus was Mode betrifft – außerdem bin ich ein absoluter Croissant- und Baguette-Junkie 😉

    deinen Look finde ich einfach traumhaft schön meine Liebe! steht dir, die Französin in dir 🙂

    liebste Grüße und einen schönen Start ins Wochenende meine Liebe,
    ❤ Tina

  3. 17. November 2017 / 16:10

    Klar, von Klischees völlig frei ist wohl leider niemand. Doch man kann sich bemühen, über den Tellerrand zu schauen!
    Ein sehr schöner Look von dir.

  4. Melanie
    17. November 2017 / 19:20

    Ach Tina ein toller Look man könnte meinen du bist in Paris

    Liebe Grüße
    Melanie

  5. 18. November 2017 / 4:21

    Ein super toller Look, liebe Tina. Die Fotos gefallen mir so gut! Natürlich voll Klischeehaft, aber trotzdem wundervoll. Denn gerade der Pariser Chic ist ja etwas schönes – ein wundervolles Klischee also.

  6. 18. November 2017 / 16:28

    Wow, was für ein großartiger Look von dir! Du siehst super aus! Mir gefällt dein Look sehr gut und ich würde ihn genauso tragen wie du :-*

    viele liebe Grüße
    Melanie

  7. 18. November 2017 / 19:39

    Hey, also ich mag den Look!
    Schubladendenken, das passiert mir tatsächlich auch noch, auch wenn ich mich gerne davon frei machen würde.
    Liebe Grüße zum Wochenende!

  8. 19. November 2017 / 15:00

    Wie kann man nur so schön sein <3 … ich finde, du hast echt eine ganz tolle Haarpracht & auf deine Lippen bin ich auch dezent neidisch!

    Liebe Grüße
    Linda

  9. Patty
    5. Dezember 2017 / 21:24

    Wow du siehst so klasse aus ! Du hast deinen Look super hübsch kombiniert. Besonders deinen Rock liebe ich sehr 🙂

    Liebe Grüße
    Patty

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